Montag, 17. September 2012

Bäckerrunde

Im Vorfeld der heutigen Bäckerrunde deutete sich schon an das wir heute mit größerer Truppenstärke ins Feld ziehen würden. Mein abgegebener Tipp: "nahe 20" sollte noch übertroffen werden.
Um 10.15 Uhr war ich an der Veltener Str. Ecke Germendorfer Str. mit Claudia verabredet. Da ich nicht gern unpünktlich bin kam ich fünf Minuten früher und zeitgleich mit ihr und Alex dort an. Sauber. Nächster Halt: Schönwalde, 10.40 Uhr Treffen mit Matthias. 10.32 Uhr Matthias eingesammelt und weiter. Nächster Halt: Rathaus Falkensee. Viel zu früh angekommen wurden wir bereits von Andreas erwartet. Nun füllte sich allerdings schnell der Rathausplatz und vor Abfahrt zum allseits beliebten Bäcker stand das obligatorische Gruppenfoto an.

© Georg
Das das heute mit 24 Radlern nicht einfach werden würde war klar. Solange wir auf der Straße unterwegs waren kamen wir allerdings in geordneter Zweierreihe gut voran. Die Geschwindigkeit lag dabei immer um die 30 km/h, eine Geschwindigkeit die auch jeder Einzelne aus der Gruppe allein fahren kann.

© Georg
Nach Nauen allerdings wurde es unruhig. Wie immer befuhren wir hier den Radweg Richtung Paulinenaue. Kein gutes Terrain für so große Gruppen. Drängelgitter, Glasscherben, Gegenverkehr und Überholvorgänge lassen das Feld immer wieder zerreißen. Ich kenne das bereits zur Genüge und befinde mich in den letzten Monaten dann immer in der Führungsgruppe. Warten. Sammeln. Ruhiger. Nach jedem Hindernis wurde Fahrt raus genommen um das Feld aufschließen zu lassen. Aber auch bei 25 km/h schließt die Gruppe nicht auf. So ist kein vernünftiges fahren möglich und wir lassen es auf den letzten Kilometer bis Berge rollen . Kein gebolze nur den Flow genutzt. Leider scheiterten Versuche die Gruppe wieder zusammen zu führen. Woran weiß ich nicht. Als klar war das wir wohl getrennt weiter fahren würden wurde dann natürlich ein Kohle nach gelegt. Jetzt meine Position in der Führungsgruppe aufzugeben wäre schlichtweg Blödsinn gewesen. Hinten war auch niemand allein gelassen der nun ausgerechnet meine Hilfe bräuchte. Sicher sind die Befindlichkeiten zu diesem Zeitpunkt bei jeden anders. Am Ende wollen aber alle nur Radfahren.
2,2 km vor dem Bäcker beginnt der von Mütze angelegte Bäckersprint, ein Segment das ich mir heute zur Überraschung meiner Mitstreiter sichern konnte.

Beim Lieblingsbäcker angekommen wurde die Tafel gerichtet, Kaffee und Kuchen genossen und jede Menge mehr oder weniger interessante Gespräche geführt. Natürlich war auch hier das iPhone 5 Thema Nummer eins ... ;-))  initiiert von den Lästermäulern mit ihren Zweihand-Samsunggedöhnse in der Größe eines Tablet-PC


Wie immer fiel es allen schwer nach der Pause wieder in die Gänge zu kommen. Jetzt nur noch Straße vor uns, den Wind von vorn rechts, sollte es in geordneter Zweierreihe gen Heimat gehen. Das ging auch bis Linum gut. Hier zerreißt das Feld wie immer auf dem Kopfsteinpflaster. Kein Problem, danach wieder sammeln und gut ist. Allerdings sind dann wohl wieder Fahrer hinten raus gefallen was vorn nicht ankam. Aufgefallen ist mir dies erst als wir wegen eine Platten Reifens von Alexander am Straßenrand standen. Die Nachhut fuhr vorbei und nahm noch ein paar andere Radler mit ... das war der Startpunkt für das endgültige Aus der Gruppe. Als Alexander seinen Platten endlich behoben hatte begann die Aufholjagd. Bis Kremmen schafften wir es noch im Pulk und dann jeder für sich ... zwei Grüppchen, drei Grüppchen ... Old-Boy gab nochmal alles um Alex, Herbert und mich wieder ran zu fahren und rieb sich dabei endgültig auf. In Schwante standen Claudia und Alex am Straßenrand, ich hielt an und wir warteten auf Old-Boy. Zusammen fuhren wir dann, ohne Verabschiedung von den vorauseilenden, ruhig weiter über Vehlefanz und Bärenklau.
Am Ende ist wohl doch jeder auf sein Kosten gekommen, niemand wurde irgendwo zurück gelassen und (fast) alle hatten ihren Spaß.

Sonntag, 16. September 2012

Runde nach Päwesin

Zwei Touren a´ 116 km wurden am diesem Wochenende abgespult. Zwei Touren die unterschiedliche kaum sein können. Na ja, o.k. das ist vielleicht etwas übertrieben.
Am Samstag traf ich mich mit Harald und Stephan um eine Runde nach Päwesin zu fahren.


Kurz vor Start dachte ich noch einen Moment darüber nach die Räder zu wechseln und lieber in den Wald zu fahren. Doch zu spät, Harald war bereits unterwegs. Also suchte ich mir mein Wintertrikot und die dreiviertel lange Hose raus, packte die Regenjacke ein, befestigte den Ass-Saver am Sattel und stemmte mich gegen den Westwind. In Schönwalde sammelte ich Harald ein und in Falkenssee trafen wir auf Stephan. Gemeinsam kämpften wir gegen den Wind über Brieselang, Wustermark, Tremmen nach Päwesin. nach lecker Pflaumenkuchen hofften wir auf Rückenwind, da aber nur kleine Teile unserer Passage direkt Richtung Osten gehen hatten die da Rechnung ohne den Wirt gemacht. Am Ende auch egal ... mit dem Wind kann jeder ...
Die Sonne ließ sich nun auch ab und an mal sehen und machte gute Laune.




Eine anstrengende Runde, aber anstrengend darf Rennrad fahren durchaus sein. Also alles Gut.


Sonntag, 9. September 2012

Südrunde bis Ferch

Wie schon am letzten Sonntag trieb es uns auch an diesem Sonntag wieder in großer Gruppe zum Schwielowsee.
Wir trafen uns um 11 Uhr in Falkensee. Gemeinsam mit Harald trudelte ich pünktlich dort ein und nach und nach wurde der Platz vor dem Rathaus voll. Nun noch das obligatorische Gruppenfoto mit Arbeitsgerät und dann konnte es auch schon los gehen.


Heute mal auf der anderen Seite, die Anfahrt durch Potsdam um Nina, Robby und Chrisoph einzusammeln und dann weiter am Templiner See entlang über Caputh nach Ferch.
Bis Potsdam machte ich mich noch in der Führung nützlich. Durch Potsdam durch kenne ich mich nicht aus, da fahre ich dann lieber hinterher. Direkt in Potsdam waren unsere Freunde in den "Blechbüchsen" heute recht entspannt und ich empfand die Durchfahrt als nicht soooo schlimm. Trotzdem muss ich das in so großer Gruppe nicht jeden Tag haben. Nachdem wir Potsdam passiert hatten versuchte ich mich nochmal in der Führung. Nachdem Harald und ich allerdings mehrfach zurück gepfiffen wurden oder wir allein vorne weg fuhren war mir die Lust dazu vergangen. So reihte ich mich ins Peloton ein und ordnete mich dem Diktat der Gruppe unter.


Über Glindow, Werder und Phöben ging es weiter zur Fähre nach Ketzin. Während der Überfahrt wurde ein Boxenstopp im Café zur Diskussion gestellt und auf Grund enger Zeitfenster verworfen. Nina und Robby verabschiedeten sich Richtung Berlin und der Rest fuhr weiter über Wustermark nach Falkensee. Hier reichten 51.7 km/h beim Ortsschildsprint heute nur für den dritten Platz. Taktisch klug machte Adrian rechts die Lücke zu so das ich hinten rum im zweiten Angriff auf der linken Seite nicht mehr genug aufbringen konnte.
Fast geschlossen konnten wir uns danach noch auf ein Eis bei Jannis einigen.

Schöne ruhige Runde. Nach meinem Ritt zur Oder am Donnerstag war das glaube ich genau das richtige heute und 140 km sind so ganz nebenbei auch wieder zusammen gekommen.

Freitag, 7. September 2012

Oder gucken

Nach einigem Hin und Her mit Zu- und Absagen startete ich gestern meine Runde in den tiefen Osten.
Am Ortseingang zu Velten traf ich Tom und zusammen fuhren wir nach Mühlenbeck wo Andreas uns bereits erwartete. Nachdem Harald auch bis 10 nach 11 nicht auftauchte machten wir uns zu dritt auf den Weg zur Oder.
Ersteinmal bekannte Wege bis Bernau. Der Wind kam blies aus Nordwest, so das wir ihn fast immer von der Seite hatten, trotzdem wurde nicht getrödelt. Schon hinter Bernau war mir klar das ich bei dieser Fahrweise keine wirkliche Erholung im "Windschatten" erlangen konnte. Kleinere Wellen und Kopfsteinpflasterpassagen in und um Beerbaum rissen immer wieder Lücken in unser Trio die zu gefahren werden mussten.
Falkenberg und Bad Freienwalde wurden passiert und kurz darauf befanden wir uns bereits an der Oderbrücke in Hohenwutzen.




Weiter ging es nach kurzer Pause, ich musste mal wieder den Speichenmagneten entfernen da der Garmin ständig in Autopause wechselte, an der Oder entlang Richtung Hohensaaten. Hier wäre wohl die bessere Wahl den Oder-Havel-Kanal zu überqueren und auf der Nordseite weiter nach Oderberg zu fahren. Wir waren auf der Südseite unterwegs und die Straße wurde irgendwann zur Schotterpiste.
Für die schlechte Piste wurden wir dann aber in Oderberg entschädigt. Andreas empfahl
Kieslinger´s Kaffeestube [mit Apostroph :-))]


Gute Tortenauswahl und nettes Ambiente dazu konnten wir unsere Räder im Lagerraum unterstellen. Top.
Wie immer nach so einer Pause fällt das losfahren schwer. Nun warteten die Hügel von Liepe und Niederfinow auf uns. Die Hügel und der Wind zerrten an meinen Kräften. Zwischen Biesenthal und Lanke musste ich wegen drohender Krämpfe kurz pausieren. Hier nochmal Memo an mich: Frühstück nicht vergessen wenn du mit harten Jungs Rad fährst.Eine Banane im losgehen reicht als Grundlage nicht aus!
In Stolzenhagen verabschiedete sich Andreas und wir stemmten uns nun allein gegen den Wind.
Am Ende schön Platt war ich dann doch froh wieder zu Hause zu sein. Schöne Ecke dort, komme sicher nochmal wieder. Vielleicht zur Abwechslung dann mal anderes herum und ohne Wind.
Danke Tom und Andreas für eure Geduld mit mir.


Montag, 3. September 2012

Erzgebirgsrunde

Hab hier ein bisschen was nachzuholen.
Vorigen Samstag war ich mit Harald zum Höhenmeter sammeln im Osterzgebirge unterwegs. Genauer gesagt starteten wir von Dresden aus und fuhren dann über Heidenau, Glashütte nach Altenberg. Ein herrliche Straße mit stetiger Steigung über 40 Kilometer hinweg. Kurz vor Altenberg, in Geising, beginnen dann die ersten richtigen Steigungen.



In Altenberg legten wir einen kurzen Boxenstop ein und füllten unsere Wasserflaschen auf.
Nun ging es vorerst ein letztes Stück nach Zinnwald hinauf. Am höchsten Punkt unserer Tour noch ein Foto bevor es mit über 70 km/h die Abfahrt nach Dubi runter ging.


Von Dubi weiter nach Krupka. Was uns hier erwarten würde habe ich noch gut vom letzten Jahr in Erinnerung, der Hammeranstieg hoch zum Komáří Vížka. Er ist im Laufe des letzten Jahres nicht wirklich leichter geworden auch wenn ich vier Minuten eher oben war als im letzten Jahr.


Damit war das Gröbste geschafft. Nun noch ein wenig Wellig weiter zurück nach Altenberg wo lauwarmer Kaffee und Kuchen auf uns wartete und dann die schöne 40 km Abfahrt bis Dresden. Hier konnte nochmal richtig schön an der Kette gezogen werden, so das ich am Ende auch eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit, im Vergleich zum Vorjahr, aufweisen konnte.


Sonntag, 26. August 2012

Prenzlauer Hügelrunde

In der Nachbetrachtung der Cyclassics gibt es für mich einen gravierenden Punkt den ich verbessern will. Den Gruppen mit denen ich im Flachland ohne weiteres mithalten kann, kann ich an den Hügeln nicht folgen. Wie trainiert man Hügel fahren? Indem man Hügel fährt!
Der südlichste Punkt der Prenzlauer Hügelrunde liegt in Templin. Knapp 50 Minuten mit dem Auto. Also Rad ins Auto und auf geht´s.
Der Westwind ist heute mein Trainingspartner. Er kommt die meiste Zeit von vorn oder von der Seite. 

Erste kurze Pause für die Meldung nach Hause, in Boitzenburg. 



neben der schlechten Straße nach Fiebigershof ...
... gibt es diesen schönen Radweg
 Beim Edeka in Woldegk gibt es die obligatorische Kaffee und Kuchenpause. Nichts besonderes, nur ein Stück Apfelplunder, kein Foto wert.

Interessant ist allerdings wo bing.maps die Ostsee vermutet ... 



... Göhren gibt es nun wirklich ziemlich oft in Deutschland, doch das Ostseebad Göhren liegt meiner Meinung nach immer noch auf Rügen.

Zum Ende hin zog sich die Strecke ganz schön in die Länge und der Wind war irgendwie dann doch nicht mein Freund. Nach dem ich meine Flasche in Prenzlau nachgefüllt hatte entschied ich mich dann auch für die bewaldete Variante nach Templin. Mehr Verkehr aber auch mehr Schutz vor dem Wind. 144 km mit ca. 1000 Höhenmetern sind dann doch zusammen gekommen. Von mir unbemerkt habe ich auf dieser Runde auch die 10000 km in diesem Jahr voll gemacht.




Von Leegebruch zum Oderbruch

Für Dienstag war ich in Lanke mit Claudia aus Oranienburg, Andreas Gerlach und Christina (?) verabredet. Der Morgen war ein wenig stressig da ich zuvor noch zum Großhändler nach Berlin musste, so reiste ich mit dem Auto an. Ohne Frühstück verließ ich das Haus und vergaß mir Bananen einzustecken.


Claudia und Andreas waren bereits vor Ort und nach kurzer Wartezeit meldete sich auch Christina, die uns nun in Biesenthal erwartete. Ich liebe solche Absprachen.
So machten wir uns also auf den Weg nach Biesenthal. Nach dem nun alle beisammen waren konnte es losgehen. Auf mir bereits bekannten Wegen ging es raus aus Biesnthal über Grüntal und Breydin nach Trampe. Ab hier beginnt für mich das unbekannte Land ... welliges Terrain, das die Mädels ausgesucht haben und auf dem wir immer wieder auf die beiden warten mussten. Nicht weiter schlimm. Andreas und ich hatten viel zu quatschen. In Wrietzen wurde der örtliche Discounter angesteuert und ich bekam Gelegenheit das vergessene Frühstück nachzuholen. Ruhige Nebenstraßen wurden jetzt von einem Radweg bis Prötzel abgelöst. Auch das Stück B168 hinter Prötzel war ruhig und gut zu fahren.
Alles in allem eine schöne Strecke.
Wieder zurück in Biesenthal gab es noch ein Eis und in Lanke trennten sich unsere Wege.


Montag, 20. August 2012

Vattenfall Cyclassics 2012

Am Wochenende war es soweit. Das zweite Jedermannrennen in 2012 für das Autoforum Koch stand auf dem Programm. Ich habe die letzten Monate gut Trainiert und fühlte mich so stark wie nie zuvor. Allein in den letzten 30 Tagen legte ich nochmal 2200 km zurück. Die Kette war geölt, das Rad gewaschen und am Komplettpaket Mensch - Maschine konnte nochmal um 4 kg seit Berlin reduziert werden. Beste Voraussetzungen um das Debakel von Berlin vergessen zu machen. 
Unser Teamleader sammelte uns am Samstag am Autohof Oberkrämer ein und so konnten wir uns entspannt auf die Reise nach Hamburg begeben. Sieben Räder, neun Leute, Reisetaschen, Helme und Getränke fanden alle Platz in dem T5.





In Hamburg angekommen bezogen wir unsere Luxusherberge...



und begaben uns anschließend zu Akkreditierung ins Skoda VIP Zelt auf dem Jungfernsteig. Dort wurden die Startnummern in Empfang genommen und die Bäuche mit lecker Pasta gefüllt. Ringsherum fand die obligatorische Radmesse statt der wir selbstverständlich ebenfalls einen Besuch abstatteten.




Der nächste, von mir ungeliebte, Tagesordnungspunkt sah einen Besuch der Landungsbrücken vor um der Ankunft von dicken Pötten beizuwohnen. Genau mein Ding. Himmel und Menschen, Dieselgestank in der Luft, schieben und drängeln und das alles bei 30 °C.


Zum Glück fand sich eine Mehrheit für eine gemütliche Kneipenrunde in Wandsbek. Und so ließen wir diesen Tag in der Abendsonne ausklingen bevor wir die letzten Vorbereitungen an Rädern und Klamotten erledigten.




Den Wecker, der auf 5.30 Uhr gestellt war, brauchten wir nicht, die Vorfreude trieb mich bereits um 5.15 Uhr aus dem Bett. Kaffeemaschine starten, Müsli einweichen - alles Routine - und dann ersteinmal gemütlich frühstücken ...

ich überlasse mein Schicksal nicht der Gnade des Ibis Hotel
 In der Zwischenzeit sind auch die Teamkollegen aufgestanden und finden sich im Frühstücksraum ein, wir gesellen uns für einen weiteren Kaffee dazu. Koffein kann so verkehrt nicht sein.


Der Weg zum Startbereich wird mit dem Rad zurück gelegt. Kleine Gänge, hohe Trittfrequenz.
Im Startbereich wird sich die Zeit mit den üblichen Frotzeleien vertrieben. Andreas Gerlach und Godo Lagemann gesellen sich zu uns, beide fahren die 155 km Strecke. Die Versorgung mit Toiletten ließ dort sehr zu wünschen übrig. Ein paar Fotos werden geschossen und die Renntaktiken ausgegeben. Diese sieht wie folgt aus. Tom bleibt an Heikes Hinterrad, ich an Toms, Harald an meinem und der Rest sortiert sich dahinter je nach Leistungsstand ... ;-))





Mein Puls ist bereits auf 115 bpm. Dann endlich beginnt das Runterzählen und wir werden Richtung Start geschickt. Um 7.51 Uhr starte ich auf der Startlinie den Garmin. Jetzt heißt es sich nach vorne durcharbeiten und dabei nicht zu überpacen, immer den Puls im Auge behalten, so der Vorsatz. Klappt auch ganz gut. Ich gehe nach links nehme Windschatten, lass mich ansaugen, gehe vorbei und so kassiere ich einen nach den anderen. Puls ist O.K. Ich halte Ausschau nach meinen Teamkollegen sehe aber keinen vor mir. Hinter mir meldet sich Susanne : "Ich bin hier, ich bin links ... " Alles klar, ich lege eine weiter Schippe drauf und finde mich schnell in der Führungsgruppe unseres Startblocks  wieder. Schnell kristallisiert sich heraus wer die Fahrer im Feld sind die ambitioniert genug sind als das es mit ihnen Spaß bringen würde. Kurz vor der Köhlbrandbrücke meldet sich Danilo von hinten. Nanu, der startete doch einige Reihen vor uns. Die Auffahrt zur Brücke wird für ein letztes Foto genutzt danach habe ich keine Gelegenheit mehr, kein Problem, ist ja schließlich keine Fotosafari.


Auf der Brücke erreicht mein Puls seinen heutigen Höchstwert. 196 bpm. Kurzzeitige Pulsspitzen sind kein Problem, sind trainiert und werden gut weg gesteckt. Die paar Fahrer die mich auf der Brücke kassiert haben hole ich bei der Abfahrt wieder ein. Das Segment Köhlbrandbrücke wird von mir mit 41.6 km/h gerockt. (25.9 mi/h)


Das Feld sortiert sich wieder und es geht flott weiter. Torsten hab ich irgendwann im Feld gesehen. Auf Andreas fuhr ich auf und später vorbei.
Vor den ersten Hügeln, so ca. nach 20 Kilometern höre ich Franky von hinten. Er ist da, allerdings nicht lange. An den Hügel muss ich meine Pace finden und lasse mich nicht von den anderen zu Kamikazeaktionen hinreißen. Kopf runter und beißen. So bekomme ich auch nicht mit das auch Tom und Torsten an mir vorbei gingen. Im Kopf läuft Musik von Udo Lindenberg "Mein Ding" auch ohne iPod. Auf den folgenden 10 Kilometern verliere ich mein Gruppe und werde von der nachfolgenden kassiert und nicht ausgespuckt.
Bei Kilometer 30 ist der Spuk vorbei. Ratz Fatz bin ich in der Spitze dieser Gruppe die mir aber zu langsam ist. Ich will wieder nach vorn. Ich finde einen (!) Mitfahrer der gewillt ist mit mir zusammen auszureißen. Im ständigen Wechsle machen wir gut Tempo, kassieren versprengte Gruppen oder Einzelfahrer die versuchen dran zu bleiben aber das Tempo nicht mitgehen können. Einer schafft dies und beteiligt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten. Nach 12 Kilometern haben wir unser Ziel erreicht. In Buchholz in der Nordheide kämpfen sich die Mannen die ich am ersten Hügel verlor, gerade an einer langsameren Gruppe aus dem Startblock D vorbei. Schnell finde ich Franky wieder und auch Andreas wird im Feld ausgemacht. Torsten hat wohl einen Zug nach vorn gefunden berichtet mir Franky. Wir bleiben die nächsten fast 40 Kilometer zusammen. Aber auch hier ist es so das die Gruppe immer wieder motiviert werden muss schneller zu fahren. Nur wenige wollen Führung machen. Als ich mich von meiner Aufholjagd erholt habe beteilige ich mich auch. Kurzzeitig verliere ich Franky in einem Kreisverkehr in dem er nach einem Verbremser einen Ausritt durch die Botanik veranstaltet.
Bei Halbzeit hab ich kurz den Schnitt gecheckt. 38.4 km/h, da geht noch was. Der zweite Teil der Strecke ist fast eben und ab Kilometer 58 sollten uns ein leichter Südwind helfen.
Gerade da war ich noch mehr gefordert. Nach vorn fahren, Druck machen, das Feld am laufen halten. Unverständlich. Die nächste Gruppe in Sichtweite und alle fahren hinter den SaferCycling Fahrern hinter her und nehmen die Beine hoch. In den Regeln steht nichts von Überholverbot. Als ich dann vorbei gehe kommen andere auch prompt mit.
Bei Kilometer 80 muss Franky reißen lassen. Ich konnte mich nicht halten, es lief gerade richtig gut. Bei Kilometer 90 sehe ich Tom das erste mal. Wir fahren ein Stück zusammen. Wir sind bereits wieder in Hamburg und nun queren auch immer wieder Schienen die Fahrbahn, was das Feld unruhig macht. Ein, zwei Ausreißer. Ich gehe mit, Tom kommt auch doch die Flöten bekommen die Wechsel nicht hin. Die kleine Gruppe wird unruhig, Tom staucht die Jungs zusammen, mir ist das zu hektisch ich gehe raus und zurück ins Feld.
Die letzten Kilometer durch Hamburgs Innenstadt. Das Ziel rückt immer näher. Die Sprints beginnen und ich lasse mich dazu hinreißen mit zu gehen. Viel zu früh. Leider hat der Veranstalter die Entfernung zum Ziel nicht beschildert und ich vertraue dem Garmin nicht, will den Anschluss nicht verlieren. Ich sehe Torsten, sauge mich dran und gehe vorbei. Ich sehe Tom, sauge mich dran und gehe vorbei ... doch kein Ziel in Sicht. Ich kann nicht mehr. Die Oberschenkel schmerzen. Leichte Krämpfe hatte ich schon 10 Kilometer zuvor. Das Tom das nicht auf sich sitzen lässt ist doch klar und so muss ich mich ihm wieder geschlagen geben. Ob Torsten mich auch kassiert hat hab ich nicht gesehen. Im Gesamtklassement auf jeden Fall ist Tom sieben Sekunden und Torsten 3 Sekunden vor mir.
Ich bin so Happy. Noch nie war ich so schnell unterwegs. Am Ende steht ein Schnitt von 39,82 auf einer Streckenlänge von 103,1 km in der Ergebnisliste.
Die Transponderrückgabe war in Nullkommanix erledigt und wir drei machten uns auf den umständlichen Weg in das Skoda Zelt. Hier treffen nach und nach die anderen ein, Massagen wurden in Anspruch genommen, Wasser, Apfelschorle und Bier sorgten für den Flüssigkeitsausgleich und diverse Häppchen für´s leibliche Wohl.






Ein klasse Wochenende mit guten Freunden in Verbindung mit unserem Lieblingshobby, viel Lachen und guter Laune und und und ... Leute, mit Euch immer wieder! Und für die die es verpasst haben: Ihr habt was verpasst!
So, ich habe Fertig.