Samstag, 17. September 2011

Radmarathon 'Von Britz zum Fläming'

Um 5.45 Uhr klingelt der Wecker! Wie "bekloppt" muss man eigentlich sein, so früh aufzustehen um Rad zu fahren? Das Thermometer zeigt 10°C das macht es auch nicht wirklich angenehmer.
Als ich um 7.30 Uhr in Berlin Buckow eintreffe sind schon einige meiner Mitstreiter vor Ort.
Nach der Anmeldung und der Abholung der Startnummer gibt es auch hier ... das obligatorische Gruppenfoto ...

Foto von Georg
Wenn ich mich in dieser Runde umsehe wird mir schnell klar das das heute nicht einfach werden wird.
Und so ist es dann auch. Von Anfang an geht es gleich richtig zur Sache. Nach kurzer Aufwärmphase steht gleich die 35 auf dem Tacho. Sebastian und Georg sind vorn. Ich finde mich strategisch dumm in Reihe drei wieder, hab in zweiter Reihe bereits zu tun dran zu bleiben. Nach kurzer Führung lasse ich mich dann auch nach hinten durch reichen.

Nach 10 Kilometer kommt eine Ampel die grad auf Rot springt. Die Gelegenheit sich der Jacke zu entledigen. Noch bevor ich die verstaut habe setzt sich der Tross wieder in Bewegung und ich habe die erste Sprinteinlage des Tages. Ich komme wieder ran und beiße mich nun fest.

An der ersten Kontrolle fährt der Großteil dran vorbei. Ich höre aber hinter mir Georg ansagen das wir anhalten und biege ab. Ein Fehler, denn Georg ist fast der einzige der hält und somit sprinte ich schon wieder dem Feld hinterher. Das hat Körner gekostet und Erholung ist nicht in Sicht. Es folgt eine Brückenauffahrt an der ich ein Lücke reißen lassen muss. Gleich danach folgt ein Hügel und ich habe keine Chance mehr das davon fahrende Feld einzuholen.

So fahre ich die nächsten Kilometer allein bis in Bestensee plötzlich und unerwartet Robby von hinten auftaucht. Er hat noch einen Mitfahrer im Schlepp den wir allerdings gleich darauf unbemerkt verlieren.

So geht es zu zweit weiter bis zur zweiten Kontrolle kurz vor Halbe. Die Freude war groß als wir dort noch auf die verlorene Gruppe treffen. Allerdings bleibt natürlich nicht viel Zeit für Erholung. Auf die schnelle eine Banane und zwei Becher Tee und weiter geht es.

Diesmal kann ich ganz gut mithalten, allerdings kann ich mich nicht mehr an der Führungsarbeit beteiligen. Eine 180° Kurve mit leichter Steigung bei Klasdorf spült mich wieder hinten raus. Ich schaffe es aber wieder auf die Gruppe aufzuschließen. Anschließend in Baruth, beim erklimmen des Mühlenberges, knallt es vor mir und Niels liegt auf der Straße. Er touchierte  mit seinem Vorderrad den Nebenmann und kam dabei zu Fall. Speichenbruch, ein verbogener Lenker und schmerzen in der Hand zwangen ihn zum Abbruch.

Nun begann für mich wieder das alleinige hinterher eilen bis zur nächsten Kontrolle.

Foto von Georg
Das hätte ich mir bereits schenken können. Nach dieser Kontrolle konnte ich noch vier Kilometer mithalten dann war der Kamin aus. Ich ließ den Zug rollen und fuhr nun mein eigenes Tempo. Umdrehen wollte ich nicht, aber nun auch nicht mehr die komplette Strecke hinterher fahren. Hinter mir kamen nur noch drei, vier raus gesprengte Fahrer auf die ich nicht warten wollte. Der Garmin bot mir eine Abkürzung an die ich gern annahm die mich allerdings um den Milchreis an der südlichsten Kontrolle brachte. So fuhr ich die nächsten 35 km bis zu der Kontrolle an der ich dann ausgiebig pausierte bis mir die Mücken zu bissig wurden. Also doch alleine weiter. In Zossen holten mich der D-Zug dann wieder ein spuckte mich aber ein paar Kilometer weiter schon wieder aus.

An der letzten Kontrolle gab es noch einmal ein kurzes wiedersehen. Hier war die große Gruppe bereits zweigeteilt und ich sammelte dann nach und nach noch zwei weitere raus gesprengte ein und wir fuhren zu dritt die letzten 25 km.

6 Kommentare:

  1. Oh oh Mike, ein harter Tag für Dich. Du hattest es doch alles ganz anders geplant, oder (ruhigere Fahrt und als Gruppe gemeinsam ankommen)!?! Nun gut, hat bei dem Wetter sicher trotzdem Spaß gemacht. Morgen wird es sicher angenehmer. Sollte es etwas tropfeln, fahre ich Mtb.

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  2. Von den Gedanken hatte ich mich bereits im Vorfeld verabschiedet. War schon in Ordnung so wie es war.

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  3. Ja, das stand zu befürchten und du warst ja entsprechend mental vorbereitet :-). Respekt, dass du trotzdem gefahren bist!

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  4. Hut ab Mike vor der kämpferischen Leistung, schöner Bericht!

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  5. Schöner Bericht MIke, Danke! Immer wieder ran fahren kostet Körner. Immer mitschwimmen ist die Kunst. Liest sich aber als wärst Du trotzdem auf Deine Kosten gekommen. Die Wellen nach der 3. Kontrolle nach Petkus sind echt garstig, bin da auch schon mal gestorben und hatte Glück, das mich ein starker Fahrer in 2007 wieder ans Feld heran gefahren hat.

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  6. Hi Mike,
    schöner Bericht von der RTF. Genau vor sowas hatte ich Sonntag morgen Angst: Ein Marathon in einer viel zu schnellen Gruppe fahren. Da war ich doch bei Toms Tour besser aufgehoben. Vielleicht stellt man ja beim nächsten mal einen trupp zusammen, der sich vornimmt, die Distanz mit einem 30 - 32er Schnitt zu fahren.

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