Freitag, 27. Juli 2012

MTB Ostseetour Tag 2

Tag 2

Die Nacht war kühl und unruhig. Abends am Horizont waren Mähdrescher am Werk von denen ich dachte das sie mich nicht stören würden. Leider aber fuhren die Traktoren zum entladen direkt vor meiner Hütte vorbei und das bis kurz vor Mitternacht. Kalte Füße zwangen mich in der Nacht nochmal aus dem Schlafsack um mir die Socken drüber zu ziehen.
Nach dem aufstehen ein kurzes Frühstück, bestehend aus einer Cola Zero und zwei Müsliriegeln und so war ich um 7.30 Uhr wieder abfahrbereit.


Die Sonne wärmte bereits gut und die Bewegung tat ihr übriges und so dauerte es nicht lange und die Ärmlinge und die Hosenbeine verschwanden im Rucksack.
Eigentlich hatte ich ja Frühstück in Sternberg eingeplant weil ich dachte das ich unter Kaffeeentzug leiden würde, war aber nicht der Fall, Hunger stellte sich auch noch nicht ein und so entschied ich weiter zu fahren. Alle größeren Orte hatte ich ja als Zwischenstationen im Garmin vorprogrammiert und so war immer klar wie weit es noch bis zum Kaffee wäre. In Warin, der nächste größere Ort auf der Strecke, wurde der Rest der Morgentoilette erledigt, ein Bad im Wariner See. Herrlich so den Tag zu beginnen ... o.k. 25 km war ich bis dahin auch schon unterwegs.




So erfrischt war klar das ich nun bis Wismar durchziehe. Noch 25 Kilometer bis Wismar, ich konnte die Ostsee quasi schon riechen.


Doch zuvor galt es erst einmal gut zu frühstücken und Wasser nach zu füllen.


Ein Bäcker neben einen Supermarkt bot sich dafür vortrefflich an. Facebook kannte den Backshop nicht, schlug mir aber Café Glücklich vor, was ich irgendwie treffend fand. Nebenan dann noch noch Wasser und Bananen gebunkert. Zwei Kaffeeklatschende Mädels (mitte 50) passten derweil auf mein Rad auf. Das funktionierte auch in Röbel gut, einfach Leute an quatschen und zum Aufpasser vergattern.
Leider führte mich mein Track nur durch den unansehnlichen Teil Wismars. Ich bin mir sicher das Wismar besseres zu bieten hat. Da ich aber mittlerweile via Internet mit Heike, Susanne, Harald und Erik für den nächsten Morgen in Warnemünde verabredet war wollte ich keine Experimente wagen und blieb lieber meinen Track weitestgehend Treu. So ging es also durch ein Gewerbegebiet raus auf den Ostsee Radfernweg. Da war sie nun, nach gut 200 Kilometern, die Ostsee.



Bis zum ersten Bad in ihr lagen aber noch öder 25 Km Straßenbegleitender asphaltierter Radweg vor mir. Die Sonne meinte es mittlerweile auch so richtig gut. Man sollte denken das am ersten richtig heißen Tag die Urlauber übereinander am Strand liegen, aber nööö ... ich glaube die waren alle auf diesen Radwegen unterwegs, standen im Weg rum oder kamen zu zweit in Doppelreihe entgegen. Gut das ich mir vor der Tour noch eine Klingel ans Rad geschraubt habe.





Kurz vor Rerik verließ ich dann den Radweg und folgte einen Wanderweg der mich direkt an das Salzhaff von Rerik führte. Rad weg, Klamotten runter und Platsch ... Herrlich!





Nach dem das Ostseebad Rerik passiert war folgten herrliche Singletrails entlang der Steilküste bis vor die Tore von Kühlungsborn. Hier verflog die Zeit wie im Fluge.











In Kühlungsborn ließ ich mich auf der Strandpromenade nieder und wollte die Gastlichkeit des Café Röntgen genießen. Nach ca. 15 Minuten der Missachtung packte ich meine Sachen und fuhr Kommentarlos weiter. Preise wie in Monaco und Service wie im FDGB-Ferienheim :-( glücklicherweise war das ja nicht das einzige Etablissement vor Ort.



Zumindest habe ich Exklusiv gesessen.

Ein paar Meter weiter befand sich früher das Wellenbad. Das war bei schlechten Wetter der Bringer im Ort und wurde von uns gern besucht. Hat sich wohl nicht in die heutige Zeit rüber retten können ... dem Café Baltic erging es ähnlich.



Trotzdem kam ich natürlich noch zu meinen Milchkaffee und Erdbeerkuchen bevor ich wieder in die "Wildnis" verschwand. Der nächste Ort, das edle Ostseebad Heilgendamm, lag auf dem Track. Berühmt spätestens seit dem G7 Gipfel und der Bannmeile. Hier halte ich mich nicht lange auf ... nur kurz Molly besucht, eine Extra Runde wegen "hier dürfen Sie nicht lang" und dann wieder raus.



Auf den Weg nach Börgerende gucke ich mir eine Hütte am Strand aus die ich für heute Nacht in Beschlag nehmen werde. Drin ist es Windgeschützt und meine Wetter-App sagt 17°C Nachttemperatur voraus. Es sind noch ca. 15 Kilometer bis Warnemünde wo ich morgen früh um 9.55 Uhr verabredet bin. In Börgerende versorge ich mich in einem Tante Emma Laden mit Brötchen, Würstchen und Cola und fahr dann zurück zu meinem Strandhaus. Natürlich will ich keine Aufmerksamkeit erregen und beziehe dies erst nach Sonnenuntergang somit liegen noch ein paar entspannte Stunden am Strand vor mir. Super.




analoges Google Maps ;-)



260 Kilometer stehen auf der Uhr und ich kann morgen ganz entspannt nach Warnemünde rollern, in Ruhe frühstücken und die anderen in Empfang nehmen.


Alle Bilder Tag 2: hier klicken

2 Kommentare:

  1. Erik aus V. bei B.28. Juli 2012 um 19:18

    Wieder eine schöne Tourbeschreibung. Deutschland mit etwas Abenteuer, hääääärrrrrlich!

    AntwortenLöschen